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Es hat sich immer noch kein Weihnachtsgefühl eingestellt zwischen dem Jonglieren mit Vorstellungsgesprächen und der Flashpräsentation, die ich für eine von mir sehr geschätzte topographische Koryphäe und seinen Vortrag in Asien machen darf. Mehr kann ich aber dazu nicht verraten. Jedenfalls habe ich noch nicht alle Weihnachtsgeschenke (wie ätzend). Und bis zum 10. Januar eine ellenlange Liste von to dos. Keine Atempause. Ich wünschte, das ganze wäre mir ein wenig mehr Wurst...

AGENCY OF THE URBAN SUBCONSCIOUS
Gärten Agentur des urbanen Unterbewussten.

Surreale Alpträume & have a Good Night, danke! Gestern abend mal wieder einen guten alten Bekannten (Ekel) angeschaut. Als ich ihn (im Kino) das erste Mal sah, war ich danach so verstört und wegggetreten, das ich mich am nächsten Morgen an den langen Fussweg durch die Stadt nach Hause nicht mehr erinnern konnte. Der Film hat wirklich unglaubliche Einstellungen. Einmal ist Catherine Deneuves Kopf mit den langen hellen Haaren am rechten Rand im Bild, dahinter das optisch verzerrte und in eine unheimliche Tiefe reichende Badezimmer - ein Bild, das ich mir als Foto sehr lange ansehen würde. Das Schwarzweiss und die bedrückende Stille der Alptraumszenen erinnert mich auch an Night of the Living Dead (vier Jahre später gedreht). Die Einstellung, als Carol ihren Verehrer erschlägt, ähnelt dem Mord des kleinen Zombiemädchens im Keller von NOTLD fast aufs Haar...
Der Kaninchenkopf in der Handtasche, hm - ist das nicht wie bei Eraserhead? Und kurz nach der Szene mit der Fussbodenkamera, als Carol das erste Mal in die Wohnung kommt, ist ein kleiner Kamin zu sehen, der in seiner Schwärze etwas von der Heizung hat, hinter dem die weisse Frau *In heaven everything is fine* singt). Oder nicht?

Im Zuge der Bewerbungsgespräche bin ich am Freitag nachmittag im nackten Grauen der Provinz gelandet. Der Morgen ging ja noch, zwar im Regen, aber doch noch in der bewohnten Welt oder Zivilisation mit Buchläden und Cafes und Zeitschriftenläden. Machte mich also auf Richtung Duisburg, wo zwischen den Städten eine amerikanische Internetfirma (die hier oder hier am Rande erwähnt wird) ihre Niederlassung haben sollte. Und stand wenig später an einer desolaten S-Bahnstation (nebst Kneipen die anscheinend schon seit Jahren nicht mehr öffentlich zugänglich waren) vor einem Busfahrplan der wohl aus dem letzten Jahrtausend stammte. Ghost Town... circa 40 Minuten später kam schliesslich eins dieser Gefährte und brachte mich an den Rand der Welt. Hier war zwar noch alles geteert und gefedert und es gab sogar noch wie müde Betonlegosteine in der Gegend herumliegende Gebäude, aber zwischen den beschissenen Bau- und Mediamärkten hatten die Stadtplaner anscheinend vergessen, das es tatsächlich noch Menschen geben soll, die sich zu Fuss von A nach B bewegen. Ging also immer halb auf der Fahrbahn oder über blöde Parkplätze und begann ernsthaft zu glauben, das die Erde ja doch eine Scheibe sein könne, hier jedenfalls. Freitagnachmittag. Grauer Himmel. Trübe Scheiben, traurig blasse Flaggen.
Zwei Stunden später in der Dämmerung zurück: eine Autobahnbrücke, und ja, auch einige Häuser, deren erleuchtete Fenster aber menschliches Leben nur simulieren wollten. Stille. Gaststätten mit zugenagelten Fenstern. Hässliche Betonunterführungen. Und am Bahnhof eine Horde besoffener betrunkenener Teenager, die die Abfahrt der Bahn um 20 Minuten verzögerten. Sturm kam auf, es war dunkel, so dunkel...

aber die wirklich toten Medien liegen immernoch hier, und ihre Webseite ist ebenfalls eine ghost site...

aber Kaninchen zählen. Have a good night.

( > videos.antville org)

"Kochen ist das Ficken der Neuzeit". Schön gesagt. Ich aber gehe dann doch lieber in den Wortraum.

*Mittags geht Brandmüller nach Hause, kauft sich unterwegs frische Blumen oder hebt Geld an einem Automaten im Vatikan ab, der seine Benutzer auf Lateinisch anweist: "Inserite scidulam quaeso."*. Ab in die Unterwelt.

Drei amerikanische Illustratoren aus dem webzen-Sandkasten: Scott Musgrove, Marion Peek und Stephen Berkman. Pop art, hm? Die machen vielleicht dieses schale es-ist-ja-schon-Dezember-Gefühl verschwinden.

Herr Sixtus hat Peter Glaser was gefragt. Und verspricht sich zum ersten Mal (*wo er nacheinander alle drei erwähnenswerte Großstädte bewohnte*??! Na, macht ja nichts, ein bißchen Schwund ist immer). Der Glaser hat ja immernoch diesen Ö-Akzent, trotz Nordlicht und allem. Seltsam, wen sprechen zu hören, dessen Sachen man schon so lange liest (ähm, der grosse Hirnriss?!).

ANIMATED SOVIET PROPAGANDA
Der Osten war sowas von rot: ein faszinierendes DVD Paket mit rarem sovietischen Propagandamaterial von 1920 bis 1980. *As can be expected from the disc titles, the films are shamelessly propagandistic, taking aim at everybody from the Americans and the British to the Germans and Fascist ideology. The films have an endearingly kitsch quality at first, but after a few hours of watching this stuff, the material begins to take on a more depressing tone, and one begins to feel sorry for the Russian people who were fed this manipulative garbage for decade after decade.*

Die erste Woche ohne bezahlte Beschäftigung liegt hinter mir. Ich hatte heute die glöriose Idee, auf einen Kaffee bei den ehemaligen Kollegen 'reinzuschauen. Die sassen aber alle etwas gequält an den Schreibtischen - eine rauchen zu gehen war eher keine gute Idee. Lust hatten sie schon, aber ich konnte sehr wohl im Hintergrund das leise Quietschen der Daumenschrauben vernehmen.
Im Moment kommt es mir vor als erlebe ich Arbeitslosigkeit im Schnelldurchlauf. Die letzten Tage war ich eher konfus, gedankenverloren und immer mal wieder deprimiert, jetzt machen sich die ersten Zeichen von *sich nutzlos fühlen* bemerkbar. Interessante Erfahrung. Fast forward, please!!!
Zum Glück habe ich die gesamten 6 Staffeln *Gilmore Girls* erst kürzlich auf DVD erhalten, ein Feuerwerk an brillianten Dialogen (im Originalton!) von Charaktären Charakteren, die ihre Lebenslagen mit Humor in den Griff bekommen. Well, most of the time anyway. Das hilft. Und ich habe Zeit für andere Dinge, es gibt doch noch ein Leben ausserhalb von 9 to five.

Detail

Nachdem ich die halbe Nacht an der grössten Fotomüllhalde der Welt herumgeschraubt habe ( wie Tex Rubinowitz in *das staubige Tier *schreibt), hier noch bei Kaffee und einem späten Frühstück (bei der Lektüre von Browserstatistiken) zwei Videos für *den Morgen*. Seltsames Zeug von crunc tesla, in dem Schnipsel von Santa Sangre auftauchen; und ich-weiss-schon-nicht-mehr-woher ein ruhiges elektronisches Poem von Le Corbusier und Varêse. Enjoy.

P.S. An flickr gefällt mir das geotagging von Fotos, und in GoogleEarth kann man sich jetzt plazes 'reinladen. Nett.

Arbeit ist ...

Moment...

Das Original.

wie heisst es so schön bei den Gebrüdern Grimm? *Etwas besseres als das lässt sich allemal finden*.

Übelste Schlagzeile des Tages: Bookcase 'trap' killed US woman. Ja, ich mag Bücher immernoch (übrigens, bookninja, was für ein Name!).
Es beginnt draussen schon fast zu dämmern. Zeit für *plink, plank, und plunk* und einen kleinen Herbstspaziergang, bevor es gänzlich dunkel wird.

Liquid Sky 2006

Der erste Tag als Arbeitsloser liegt erfolgreich hinter mir, verbracht mit Unterlagen sortieren, Stellenangebote sichten, zum Arbeitsamt gehen - wo überraschenderweise ein Bekannter aus der Zeit als ich in Köln gearbeitet habe hinterm Empfangstresen saß. So sollten Dienstleistungen immer aussehen.
Als ich am Freitag frischgekündigt die Firma verliess, ging es mir gut. Ich hatte in den letzten Monaten doch zuviele Überstunden gemacht und das Schreiben meiner Texte und das Zeichnen fast komplett aus den Augen verloren, halber Mensch...
Am Sonntag im Salon des Amateurs diesen alten New Wave Film wiedergesehen. Vergiss die Drogen, den tumben deutschen Wissenschaftler, den Club, das U.F.O., den schalen Sex - es geht hier eigentlich nur um Haare, hm? Anyway, ich mag einige dieser Dialoge Monologe - liquidsky (mp3, 442 KB) - sehr.
Ich werde neben den kommenden Bewerbungsgesprächen endlich wieder zu mir selber zurückkehren können, entspannt durch andere Städte laufen, fotografieren, schreiben....

war heute ein Ausflug ins Ruhrgebiet geplant.
Na, ein anderes mal vielleicht...

Weltoilettentag eben. ( > konferenzraum)

Two minutes of sheer madness.
( > Teil 1)

En Tus Brazos!

( > CartoonBrew)

vom zwarwald.

von Yuriy Norshteyn.

Drei Variationen eines Themas: wo bin ich? (1) *Eigentlich doch recht desillusionierend, wie wir in unseren Milieus zappeln*; (2) *Hartz 4 Area, 50-jährige Hippies, die Tatjanas, Schönheitschirurgen, Profi-Fussballer*; (3) die Sinus-Milieus (mehr bei Letters From Rungholt und Lisaneum). File under ich möchte so gerne einmal Mittelstand sein.

Köstlicher Beitrag (*Benoit devised a pair of contraptions consisting of 24 snails glued to the bottom of a bowl, each representing a different letter of the alphabet. Each snail’s mate was affixed, with a corresponding label, to a receiving device that could be installed anywhere in the world.*).