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vor einigen Tagen der Busfahrer, der wegen motorischer, mentaler oder mechanischer Störung (oder aus purer Anarchie) auf jeden Haltestellennamen eine kleine Kunstpause folgen liess, und jeden mit immer dem gleichen Fluch abschloss.
Nelly-Böse-  (Scheiß) ...
Käthe-Kruse-  (Scheiß) ...
Haupt- (Scheiß) ...
Undsoweiter, undsoweiter (war aber außer mir keiner im Bus. Vielleicht wähnte er sich auch alleine).

Gestern mit dem ersten Hahnenschrei in der tiefsten Provinz, den Kopf noch voller Restalkohol, und Zeug. Nachdem ich in der Nacht zuvor einer ungewöhnlichen und bezaubernden jungen Frau meine Liebe *gestand*. Festgestellt, daß ich entschieden aus der Übung bin, was so etwas angeht (by the way, sie musste es mir richtiggehend *aus der Nase ziehen*...)

Der Samstag fing aber ganz ruhig an, mit der Entdeckung eines brillianten magazine for travellers. Im Moment auf Teilzeit gesetzt (die Ratten verlassen das sinkende Schiff?), komme ich endlich wieder öfter ins Kino. Urlaub vom Leben? Mehr davon, bitte!

Und was ist noch so geblieben vom Wochenende? Ein Björk-Interview. Pilze in der Riesenmaschine. Ein-Euro-Jobber sammeln tote Vögel ein. Ein Spaziergang an einem anderen Ufer. Textstreusel. Die Segerts waren in Prag. Vorfreude auf eine Ausstellung zum Thema *Melancholie*.

Er: Wir waren wie glückliche Kinder. Sie: was soll ich da noch sagen?.

Sonntag Morgen / in der grossen Stadt

Reklame / Abend

Winterlandschaft / Koeln

(sometimes)

(> *irgendwas ist ja immer*)

Ziehe ja jeden Tag an diesem Geschäft vorbei. Das vor kurzem noch *Die Diele* hiess, *125 Jahre Ihr Spezialist für Flurschäden*. Inzwischen ist allerdings *DaDas* da drin, *24 Stunden Schnellgegrilltes*. Da geht doch noch was: *DODO*, *das Fachgeschäft für ausgestopfte ausgestorbene Tierarten*? *dudu*, *Sprachschule für Frühbegabte unter 3 Jahren*? Ich bin gespannt.

Graue Wintertage. Montag. Gleich wieder im Zug, unterwegs zur *Firma*. Schreibe im Moment an einem Song mit dem Titel *Ich wollte aber doch nie Proletariat sein* (basierend auf dem Gassenhauer *früher konnte ich Inschenör nich' mal schreiben*).

*Bevor auf Island eine Straße gebaut wird, muss ein staatlicher Elfernbeauftragter herausfinden, ob da auch keine Elfen wohnen. Sonst wird die Straße drumherum gebaut, sagte Raphael. Ich wusste nicht, ob er zu Matilda sprach oder zu mir, die wir seit mit der Angst lebten, von Ausländern auf das Elfenthema angesprochen zu werden. In diesem Sinn waren Elfen für Isländer das, was für die Deutschen die Nazis waren. Mit dem Unterschied das in Deutschland kaum Menschen gab, die behaupteten, Horden androgyner SA-Männer schwebten in ihrem Garten herum und bäten bei bestimmten häuslichen Verrichtungen Hilfe an. Auch fand es im Ausland niemand besonders niedlich, wenn man behauptete, die Felsenwohnungen unsichtbarer Sturmbannführer würden Bauprojekte verhindern. Wenn man als Isländer nicht auf Elfen angesprochen wurde, dann auf Björk, wobei Björk in den Augen der Welt längst als Elfe galt.* (die beste Passage aus K. Magnussons *Zuhause*)

Gerade eben das hervorragende Buch von John Markoff weg gelegt. In dem erzählt wird, wie das amerikanische Militär die Visionäre gesponsort hat, die bis heute Computer in fast jeden Haushalt gebracht haben. Und das es da jede Menge Beziehungen zu verschiedenen Formen von *counter culture* gab. Ich kann mich an einen Artikel aus der Wired über Ted Nelson erinnern (als wired noch für Visionen stand), in dem die Entstehung der Idee von hypertext ua. über die Worte file und filiade beschrieben wird (filiade, anscheinend ein Fachbegriff aus der frz. Militärwissenschaft; aber auch der Effekt der beim fahren durch mit Bäumen bestandene Alleen entsteht: das Licht, die Zwischenräume).
Warum wohl das Säurebad für Browser, das bisher nur von Safari erfolgreich durchlaufen wurde, ausgerechnet acid2 test heißt?

Bruch

Hier. Und heute habe ich Zeit für *Die Braut haut ins Auge*.

( > cartoonbrew )

Eisspendender *Roboter* in Fischland-Darss-Zingst in der Nähe von Graal-Müritz und Ribnitz-Dammgarten (diese Namen!), Herbstnachmittag.

(oder so)

oder: mehr als nur eine Strandschönheit, hm?

Abend, Käuzchenrufe im Küstenwald.
Und direkt um die Ecke die Osterinseln.
Geruch nach Herbstfeuern.

Frühmorgens zornige alte Omas mit Designerbrillen, weder des Laufens noch der klaren Aussprache mächtig, noch Minuten später höre ich ihr erregtes 'gla gla gla' wegen dem verbotenen Gebrauch der verwaisten und gutgeteerten Deichwege zum Radfahren.
Die Fahrradfahrer sollen sich hier nämlich im unwegsamen Wald kreuz und quer zuschanden fahren.
Überall Verbotschilder aufs Trottoir gepinselt, die Reha-Alten und alle 3 Meter n Papierkorb. Ist das hier die Küstenschweiz oder was.

Kuestenwaldnazis

Trailerpark.
Graal-Müritz hat bereits seit 1921 Strom (!).

Borg: zwei Häuser, ein umgekippter Anhänger. Assimilation ist hier zwecklos.

Slow motion in Zingst. Ein ellenlanger Bretterzaun, beklebt mit www.küstenpanorama.de. Abends aufs Meer, Kraniche kucken.

An der Seebrücke in der Mittagssonne, ein fetter Hippie wiegt sich in der Sonne, Posaune, Akkordeon, spielt ostdeutsche Seeweisen auf; *the shadow of your smile* auch.

Man empfiehlt hier Nordic Walking, das sieht aber so elend stupide aus, und antizipiert nur die späteren Gehhilfen, Rohrstöcke, Rollstühle. Nee danke.

Der Geruch des Waldes. Komme am Pilzmuseum an, nur Präparate da (believe it or not), fader Nekrolog; und ein eingesperrtes Eichhörnchen. Setze mich da in den Garten. Bockwurst vom Wildschein. Mehr ist nicht. Reicht ja auch.

DDR Trailerpark Graal-Müritz, Ostsee. Ausserhalb der *Saison*.

Parkbank am See...

Seit Freitag krankgeschrieben, wünschte ich, ich könne noch einmal auf dieser Parkbank in der Mitte Rejkjaviks an diesem See sitzen, es wäre der Vorabend des 17. Juni, im Hintergrund isländische Polizeisirenen (iceland (mp3, 55 KB)), die sich so gar nicht nach Europa, viel mehr nach New York anhören, und am anderen Ufer in dem klassizistischen Pavillon probte diese Big-Band bei offenen Fenstern...

Grosses Kino am Abend (Das Cabinett des Dr. Caligari), morgens, auf dem Weg zur Arbeit, Trinkhallen, Trinkhallen, Trinkhallen...