Schnittstellen
Nachdem die Ostertage im Fernsehen wieder enorm bedeutungschwanger und religionsträchtig abgelaufen sind (Die 10 Gebote, o brennendes Rom usw.) hatte ich gestern das Glück, den australischen Animationsfilm Harvie Krumpet fast ganz auf irgend einem Kanal zu erwischen. Ich hatte etwas zu spät eingeschaltet und tippte zuerst auf Wallace & Gromit on Acid (?). Harvie ist ein Unglücksrabe, dessen Leben in in unserer modernen Welt recht seltsame Wendungen nimmt. Von seiner heiter bescheuerten Mutter in den Bergen Polens erzogen, beginnt er irgendwann alles was er über die Welt lernt, in einem kleinen Buch *Fakts* zu sammeln. Einige davon werden als Zwischentitel eingeblendet (# 803: Remember when dancing naked, that not all things stop swinging if the music ends). Wegen einer Metallplatte im Schädel muss er ständig in Krankenhaus. Er adoptiert eine handlose Tochter, die er mit sehr viel Fantasie erzieht.
Seine Geschichte endet fast mit einer Überdosis Morphin im Demenzaltersheim für Alzheimerpatienten. Wo sie eine Bushaltestelle im ummmauerten Garten aufgestellt haben, weil die Alten immer ausbüxten um an einer Bushaltestelle auf längst verstorbene Verwandte zu warten...
Eine traurige Geschichte. Aber herrlich animiert, lakonisch und humorvoll erzählt (Quelle).
Seine Geschichte endet fast mit einer Überdosis Morphin im Demenzaltersheim für Alzheimerpatienten. Wo sie eine Bushaltestelle im ummmauerten Garten aufgestellt haben, weil die Alten immer ausbüxten um an einer Bushaltestelle auf längst verstorbene Verwandte zu warten...
Eine traurige Geschichte. Aber herrlich animiert, lakonisch und humorvoll erzählt (Quelle).
J. Heuter - am Montag, 12. April 2004, 09:52 - Rubrik: Schnittstellen
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Hatte gestern das grosse Vergnügen, zum ersten Mal die amerikanische Fassung des original Dschungelbuches von 1967 zu sehen. Wunderbar.
Ich bin mit diesem Fim aufgewachsen, und habe diese Farben und den musical score nie vergessen. Der Film ist noch zu Lebzeiten Disneys entstanden, und bezieht seinen enormen Charme aus einer gewissen rauhen Animationstechnik. Manche Szenen sind recht einfach animiert, haben in manchen Übergangen fast nur Bleistiftqualität, die Hintergründe sind oft ohne Perspektive. Und das ist absolut egal. Ich war gestern genauso begeistert wie in den 60er Jahren. Was mir in der deutschsprachigen Version entgangen ist, sind die Bezüge auf Kiplings Buch. Shir Khan und noch mehr die Elefantenpatrouille sind ein deutlicher Abzug auf die Kolonialmacht England in Indien. Prima kolportiert das.
Eine meiner Lieblingsszenen ist immer noch, wenn Kaa die Python den kleinen Mowgli hypnotisiert. Wunderbare Windungen, und Knoten. Und vielleicht sogar etwas psychedelisch? Würde ja zur Entstehungszeit passen. Grossartiger Film. Unvergesslich.
coming up next: Alice (!!!), und Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz. Ausserdem sind im Mai wieder Filmtermine in Oberhausen.
Ich bin mit diesem Fim aufgewachsen, und habe diese Farben und den musical score nie vergessen. Der Film ist noch zu Lebzeiten Disneys entstanden, und bezieht seinen enormen Charme aus einer gewissen rauhen Animationstechnik. Manche Szenen sind recht einfach animiert, haben in manchen Übergangen fast nur Bleistiftqualität, die Hintergründe sind oft ohne Perspektive. Und das ist absolut egal. Ich war gestern genauso begeistert wie in den 60er Jahren. Was mir in der deutschsprachigen Version entgangen ist, sind die Bezüge auf Kiplings Buch. Shir Khan und noch mehr die Elefantenpatrouille sind ein deutlicher Abzug auf die Kolonialmacht England in Indien. Prima kolportiert das.
Eine meiner Lieblingsszenen ist immer noch, wenn Kaa die Python den kleinen Mowgli hypnotisiert. Wunderbare Windungen, und Knoten. Und vielleicht sogar etwas psychedelisch? Würde ja zur Entstehungszeit passen. Grossartiger Film. Unvergesslich.
coming up next: Alice (!!!), und Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz. Ausserdem sind im Mai wieder Filmtermine in Oberhausen.
J. Heuter - am Donnerstag, 8. April 2004, 07:25 - Rubrik: Schnittstellen
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