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Eigentlich bin ich nur am frühen Abend in den Salon des Amateurs eingelaufen, um ein wenig auszuspannen und zu lesen. Dann aber nahmen direkt neben mir irgendein Düsseldorfer Werbeagenturfuzzi mit seinem Prolentenbekannten Platz, der letztere gab ohne Ende stories von seine Bekannten bei der NATO/BGS/berittenen Polizei preis, so in der Art von: sie sagte zu mir mir, greif doch mal ins Handschuhfach, und da lag eine dann eine Riesenwumme oder irre, wie die im Hotelfoyer Natokohle versoffen haben oder wir lagen einen Sommer lang im Keller und haben auf Staatskosten auf Bierdosen geschossen. Aber das war noch nicht alles. Mit zunehmendem Altbierkonsum wurde es in den Dialogen, die ich einfach nicht mehr ausblenden konnte, immer kryptischer... Behindertenrennen aufm Alex? Während der Sohn im Gerichtsaal seine Verhandlung verschlief, lief der Vater ums Gerichtsgebäude und bettelte Passanten um eine Scheibe Brot an? Seriös ist, im Bordell Piano zu spielen, anstatt im Werbebüro auf Drogen am Computer zu sitzen? Oder eine völlig unverständliche Geschichte von einer brown sugar Hütte, aus der man mit einem ausgewachsenen Affen auf der Schulter herauskommt??? Wenn das das wirkliche Leben ist, höre ich sofort auf zu bloggen, verdammt.
Nach einer Weile verzog ich mich hungrig in ein weissblau gemustertes Touristenlokal, wo in einem fort das gute alte *schönes Haar ist Dir gegeben, lass es leben* interpretiert von den Stars On 45 lief.
Um mich dann mit Freunden im Cafe am Fluss zu treffen und mir circa eintausendfünfhundert Fotos von einer USA-Reise auf einem Laptop anzugucken (nebenbei: was ist eigentlich aus den ganzen sechziger Jahre Super acht Urlaubsfilmen geworden?).
Was für ein Abend. Eine gemeinsame, inzwischen geographisch weit entfernte Bekannte hätte sicherlich angemerkt: der wird noch in die Analen eingehen. Hätte sie?